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Weine Südafrikas

Es war ein harter Arbeitstag: Studienobjekt waren „Die Weine Südafrikas“, speziell aus dieser Gegend. Wir begannen mit einem Vortrag und Weinkellerführung durch den Weinmeister von Chamonix. Es war ganz wunderbar, diesem begeistert erzählenden Spezialisten zuzuhören und zuzusehen (so manches verstand ich nicht, zu viele englische Fachtermini schwirrten durch den Raum).

Dafür fotografierte ich ein paar Details im Keller und der Produktionsanlage.

Auch bei allen anderen Proben heute waren die Weinmacher und -Meister so wunderbar offen, schienen keine Geheimnisse zu haben. Sie erzähteln ganz frei heraus, wie sie was machen, wo die Hürden sind, mit welchen Probelemen in der Weinproduktion sie zu tun haben, wo die Tücken des Marktes liegen, wie ein preisgekrönter Wein für 5 Dollar pro Flasche keinen Absatz fand, und für 250 Dollar pro Flasche ausverkauft war… Verrückte Welt!

Lernen und Genießen (sind durchaus kompatibel)

Nach der Weinkellerführung auf dem Gut Charmonix fuhren wir zur Farm Anthonij Rupert. Auch dort wurden wir durch die Produktionsanlage geführt, die hier allerdings per „minimal intervention“ erfolgt: hier wird in einem runden Durchschnitt des Gebäudes vom Empfang der Trauben auf der dritten Etage über die Presse und Fermentierung in der mittleren bis zur Fasslagerung in der untersten Etage mit Hilfe der Schwerkraft gearbeitet. Daß hier absolute Freaks unterwegs sind war schon an der Aufteilung der Ländereien zu sehen. Bei Ruperts ruht ein Teil des Grund und Bodens naturbelassen, dies ist Teil des Firmenethos. Außerdem sind sie inzwischen energieautark, engagieren sich in verschiedenen Projekten.

Dann begann die Verkostung (nachdem wir bereits zur Begrüßung einen ganz hervorragenden Rosé und während der Führung zwei weitere Weine kosten durften).

Auf der langen Tafel im Speisezimmer stand eine ganze Galerie von Weingläsern, insgesamt acht, jeweils vier für Weiß- und vier für Rotwein. Dazu gab es kleine Kostbarkeiten, die meinen Gaumen (und alles drumherum) in Entzücken versetzten. Es war himmlisch lukullisch, wie dann die Weine in dieser Choreografie sich mit den Speisen vermählten und harmonisch ergänzten.

Wir probierten Artima Sauvignon Blanc, Serruria Chardonnay, Sneeuwkrans Pinot Noir, Riebeeksrivier Chenin Blanc, Caroline (weiß), Riebeeksrivier Syrah, Southern Slopes (rot) und von Anthonij Rupert: Optima (rot).

Allein der erste Gang, die Auster, war schon irre lecker… (das ging aber eben so weiter…)…

…und noch mehr Lernerfahrung… 

Zum Glück hielt ich mich als Fahrer schwer zurück, nippte nur am Wein, denn in Südafrika gilt während der Pandemie 0,0 Promille (damit sollen die Krankenhäuser entlastet werden [durch weniger Unfälle unter Alkoholeinfluss]). Denn zurück auf dem Weingut Chamonix begann nach einer halben Stunde Pause die nächste Weinverkostung (da hatte ich schon den Überblick verloren), es waren wohl auch nochmal acht Weine, von Weiß und „easy drinking“ bis zum roten Flaggschiff-Wein des Gutes. Und auch hier wieder: leuchtende Augen beim Erzählen über die eigenen Weine, die Geschichten und Kuriositäten…

Zur Erholung gingen wir am Abend alkoholfrei Pizza essen. Dabei traf ich ein Ehepaar, die mit zwei Papageien am Tisch saßen. Die Tiere waren so schön, daß ich rüberging und darum bat, Fotos machen zu dürfen. Darüber kam ich mit dem Mann ins Gespräch und durfte einen Vogel auf die Hand nehmen. Er ließ sich streicheln und kam voller Vertrauen sehr nahe. Sachen gibts, die gibt’s garnicht, bis ich ihnen begegne.


Reise, Südafrika, TrainerTrack, Wein


Kyerim

Geboren an der See, studiert in Weimar, gelandet in Dresden.

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