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Tag 9: reines Wasser vertanzt und Shabu-Shabu

Gujo Hachiman

Der Ort steht für wildes Wasser und das fließt hier überall. Und hier wird gatanzt!

frisches Wasser

In der ganzen Stadt fließen Kanäle, die den Ort mit frischem Wasser, mit Trinkwasser versorgen! Und diese Art der Wasserversorgung diente auch dem Brandschutz: an den Hauseingängen hängen noch heute rote Eimer, die im Fall eines Brandes zum Wassereinholen dienten.

Gujo Odori – 30 Tage tanzen

Seit 400 Jahren wird die Tradition dieses Tanzes vollführt: Es begann in der Edo-Periode. In den späten 1590er Jahren wurde die Tanzfestivität von Endo Yoshitaka, dem örtlichen Feudalherrn, ins Leben gerufen.

Revolutionär war, daß er damit die Menschen seines Einflußbereichs zusammenbrachte, unabhängig von ihrer sozialen oder gesellschaftlichen Stellung!

Während der Edo-Periode (1603–1868) war Gujo Hachiman ein wichtiges Etappenziel auf der Handelsroute, die Nagoya mit dem Japanischen Meer verband. In dieser Zeit entwickelte sich das Festival zu einer bedeutenden kulturellen Tradition.

tanzen zum Schutz vor bösen Geistern

Die Ursprünge des Gujo-Tanzes deuten auf den Bergkult: Die Ahnengötter steigen von den Bergen herab, dabei folgen ihnen böse Geister und bringen Krankheiten und Unglück mit. Um die bösen Geister zu vertreiben, machten die Menschen Lärm —> daraus entwickelten sich die rhythmischen Tänze.

Das Festival dauert gut dreißig Tages und der Höhepunkt ist eine Tanzrunde über drei Tage und Nächte. Danach sind die Tanzschuhe durch und für das nächste Jahr sind neue Schuhe nötig …

Ende 2022 ist dieses Tanzereignis in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.

die Burg in Nagoya

Die Geschichte der Burg Nagoya (名古屋城, Nagoya-jō) ersreckt sich über fast 500 Jahre und ist eng mit der Entwicklung Japans verbunden.

Die ursprüngliche Burg ließ 1532 Shiba Yoshimune errichten. Noch im gleichen Jahr übernahm Oda Nobuhide die Anlage, zerstörte jedoch später große Teile davon …

Die große Neuerrichtung unter Tokugawa Ieyasu

1609 ordnete Tokugawa Ieyasu, der erste Shogun des Tokugawa-Shogunats, den Neubau der Burg an. Dieser war 1612 abgeschlossen und die neue Anlage war strategisch von enormer Bedeutung. Die Burg sollte als Bollwerk gegen Osaka dienen: Seinerzeit stand die finale Auseinandersetzung mit der rivalisierenden Familie Toyotomi bevor.

Die Burg hatte durch ihre Nähe zur Handelsstraße Tokaido einen hohen strategischen Wert. Zusammen mit Kumamoto-jō und Osaka-jō bildete sie die Gruppe der drei stärksten Festungen des Landes.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Die Burg überdauerte die gesamte Edo-Zeit unversehrt, wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Nagoya am 14. und 17. Mai 1945 bis auf die Grundmauern zerstört. Lediglich drei Tore und drei kleine Türme (櫓 yagura) blieben unversehrt. Der prächtige Honmaru-Palast, der als eine der schönsten Palastanlagen Japans galt, verbrannte.

bau auf, bau auf …

Nach dem Krieg wurden der Hauptturm, der mit ihm verbundene kleinere Turm sowie das Haupttor bis 1959 neu errichtet. 1952 wurde die ursprüngliche Anlage zur „besonderen historischen Stätte“ (tokubetsu shiseki) erklärt. Der Honmaru-Palast wurde nach 10-jährigen Wiederaufbauarbeiten 2018 originalgetreu rekonstruiert und wieder eröffnet.

die goldenen Kinshachi

Die berühmten Wahrzeichen der Burg sind ihre zwei goldenen Kinshachi (金鯱): stilisierte Delfine, die an den Giebeln des Hauptdaches angebracht sind. Sie sind jeweils etwa 2,60m x 2,60m groß, über 1,2 Tonnen schwer und mit rund 44 Kilogramm 18-karätigem Gold beschlagen. Diese goldenen Fabelwesen sind auch Wahrzeichen der Stadt Nagoya.

Kyoto – Empfang mit Shabu-Shabu

Als die Reiseleiterin und zum Shabu Shabu einlud, verstand ich zuerst „Schappi Schappi“ … um dann später zu erfahren, daß auch Shabu-Shabu durchaus lautmalerisch gemeint ist:

„Der Name beschreibt das “Schwapp-Schwapp”, das beim Schwenken des Fleisches in der heißen Brühe entsteht.“

Es ist ein Eintopf, der auf dem Tisch gekocht wird. Einer der Gäste hat besonders lange Stäbchen, mit denen er sowohl die Zutaten in den Kochtopf befördert, als auch das gegarte in die Schalen der Gäste befördert.

Japan, Reise


Kyerim

Geboren an der See, studiert in Weimar, gelandet in Dresden.

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