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Lagune und Braai

Im West Coast National Park gingen wir auf einen Granitfelsen, der aussah wie ein ausgekippter und zu Stein erstarrer, mit Flechten bewachsener in der Sonne bleichgegrauter Teig. Von hier oben hatten wir einen weiten Blick über die Lagune und die buschige, vom Wasser her aufsteigende Landschaft. Als ich auf diesem Stein stand und meinen Blick in die Weite schweigen ließ, durchfuhr mich eine fein strömende Energie: dies ist wohl ein heiliger Ort! Darauf stand ein kleines weißes Häuschen, was mich an griechische Architektur erinnerte (darinnen gab es eine kleine Ausstellung über diesen Nationalpark).

Tiefer in der Lagune liefen wir zu einer Vogelbeobachtungshütte. Von hier aus waren einige Tiere zu sehen, manchmal sind hier auch Flamingokolonien anzutreffen (heute nicht:). Diese Hütte war (nach meiner groben Schätzung) ca. eineinhalb Meter tief und fünf Meter breit. Darinnen saßen bereits elf Männer, „bewaffnet“ mit Kameras mit zum Teil riesigen Teleobjektiven und oder speziellen Vogelbeobachtungsfernrohren. Ich hatte den Eindruck, daß die dort schon Stunden gesessen haben mußten, so viel Ruhe ging von ihnen aus. Auch einen Meditation…

Auf dem weiteren Weg erreichten wir einen Punkt am Atlantik, wo starke Wellen an Felsen brachen und dabei in mystischer Nebelstimmung mächtig Gischt aufwarfen. Es war eine ganz besondere Atmosphäre, weil auch gleichzeitig die Prozesse in unserer Arbeit gerade mächtig intensiv sind. All das in solch fantastischer Umgebung, die diese Entwicklungen Raum gibt, einen ganz wunderbaren Rahmen bietet.

An einer Stelle der Lagune, wo unten im türkis-grünen changierenden Wasser gebadet, Standgepaddelt und was weiß ich noch wurde, gab es im aufsteigenden Hang, der von flachem Strauch bewachsen war, ein verzweigtes Wegsystem, wovon viele Wege zu Grillplätzen führten. Das traditionelle Grillen heißt hier „BRAAI“. Und das ist ein Grillfest, das zumindest meine Maßstäbe sprengt. Dabei lernte ich, daß die Menschen sich hier sehr sehr (sehr) proteinreich ernähren, dementsprechend schwergewichtig laufen viele hier auch rum (aber nicht nur!).

Das Wetter war heute beeindruckend: in der Gruppe gab es Befürchtungen ob der stechenden Sonne, wir hatten aber Glück, weil durch eine tiefe Bewölkung die UV-Strahlung wenigstens schon mal abgemildert wurde. Am späteren Nachmittag sind wir nochmal zum „heiligen Felsen“ gegangen, da war die tief liegende Wolke in einen tieffliegenden Wolkendurchzug übergegangen, es war stark windig und kühl.

Hier lief mir diese Schildkröte vor die Linse.


Langebaan, Reise, Südafrika, TrainerTrack


Kyerim

Geboren an der See, studiert in Weimar, gelandet in Dresden.

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